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Ein Mann wirkt gestresst, hält sich die Hände vor den Kopf und sitzt an einem Laptop. Mehrere Hände halten ihm Papiere, Handy und Stift hin.
15. Mai 2025

Stress mich nicht!

Methoden zur Stressbewältigung

Stress kann auf Dauer krank machen. Dabei ist der Grat zwischen Belastung und Überlastung oft schmal: Während es gerade im Arbeitsalltag völlig normal ist, mal in stressige Situationen zu kommen, kann eine Dauerbelastung nicht nur das eigene Wohlbefinden beeinträchtigen, sondern auch zum echten Problem werden. Dann nämlich, wenn aus einer Überlastung eine ernsthafte Erkrankung wird.
Im Arbeitsumfeld liegt es in der Verantwortung der Arbeitgeber *innen, dass Stress nicht krank macht. Und obwohl es nicht möglich ist, Stress im Arbeitsleben komplett zu vermeiden, gibt es Wege, um stressige Bedingungen frühzeitig zu erkennen und zu reduzieren.

Stress und seine Warnsignale – das sind die Symptome einer Überbelastung

Stress hat viele Gesichter. Aber warum zeigt der Körper eigentlich Stressreaktionen und was genau passiert bei Stress im Körper?
Adrenalin, Noradrenalin, Kortisol: In einer stressigen Situation schüttet der Körper Unmengen von Nervenbotenstoffen aus. Ursprünglich, um in Gefahrensituationen das eigene Überleben zu sichern. Und obwohl es in Stresssituationen heutzutage im Gegensatz zur Urzeit glücklicherweise nur noch in Ausnahmefällen um Leben und Tod geht, passiert in einem alarmbereiten Körper das Gleiche: Die Herzfrequenz steigt, die Pupillen und Bronchien weiten sich, die Muskeln spannen sich an, Blutdruck und Blutzuckerspiegel steigen und das Gehirn erhält eine Extraportion Sauerstoff.
Was kurzzeitig nicht schädlich ist, kann – wenn die Stressfaktoren nicht abnehmen – aber zu einer Dauerbelastung führen. Die Konsequenz: Das Blut übersäuert, das Immunsystem wird geschwächt und wichtige Prozesse im Körper werden gedrosselt, um die überlebenswichtigen Funktionen weiter zu sichern.
Um ernsthaften Erkrankungen vorzubeugen, sollten die Warnsignale von übermäßigem Stress also ernst genommen werden. Die häufigsten körperlichen und psychischen Symptome von Stress sind:

Müdigkeit
Magen-Darm-Beschwerden
Kopfschmerzen
Muskelschmerzen und Verspannungen
Erschöpfung
Konzentrationsstörungen
Herz-Kreislauf-Beschwerden

 

Was hilft gegen Stress? Tipps für den Alltag

Damit Stress nicht zum Dauerthema wird und Belastungen nicht zu einer Überlastung führen, ist ein erfolgreiches Stressmanagement unverzichtbar. Es gibt einige Methoden, die bei der Stressbewältigung sowie der Reduzierung und Vorbeugung von Stress helfen. Wichtig für die Umsetzung ist es aber zunächst, die Faktoren zu erkennen, die zu einem erhöhten Stresslevel führen:

1. Stressfaktoren erkennen
Gibt es wiederkehrende oder dauerhafte Gründe für einen erhöhten Stresspegel?
Welche Reize sind der Auslöser für ein erhöhtes Stresslevel?
Was sind typische Stressituationen?

Sobald die Stressfaktoren erkannt wurden, gilt es, Möglichkeiten zu finden, diese zu reduzieren oder ganz auszuschalten. Viele Stressfaktoren – sogenannte Stressoren – lassen sich reduzieren, indem zum Beispiel das Zeitmanagement überdacht oder der Alltag umstrukturiert wird.

2. Stressfaktoren reduzieren
Aufgaben priorisieren
Aufgaben planen und strukturieren
Aufgaben nacheinander und nicht gleichzeitig ausführen
Kompromisse eingehen
Eigene Ansprüche nicht zu hoch ansetzen
Um Hilfe fragen und diese auch annehmen

Nicht alle Stressoren können ausgeschaltet werden. Gibt es Stressfaktoren, die nicht beeinflusst werden können, hilft es, den Stress aktiv abzubauen.

3. Tipps zum Stressabbau
Bewegung an der frischen Luft
Atemübungen
Regelmäßig Sport treiben
Ausreichend Schlaf

 

Stressmanagement mit der ALPEN-Methode

Ein strukturiertes Zeitmanagement kann entscheidend dazu beitragen, arbeitsbedingten Stress zu reduzieren und Überlastung vorzubeugen. Eine Erkenntnis, die in der Arbeitsmedizin und im Bereich der Betrieblichen Gesundheitsförderung von großer Bedeutung ist. Eine bewährte Methode zur besseren Selbstorganisation ist die sogenannte ALPEN-Methode, entwickelt von Lothar J. Seiwert. Trotz ihres klangvollen Namens hat sie nichts mit Bergurlaub zu tun, sondern vielmehr steht ALPEN als Akronym für:

Aufgaben notieren
Länge der Aufgaben realistisch einschätzen
Pufferzeiten einplanen
Entscheidungen treffen
Nachkontrollieren

A.L.P.E.N Methodik: Aufgaben notieren, Länge der Aufgabe einschätzen, Pufferzeit einplanen, Entscheidung treffen und Nachkontrollieren

Ziel der Methode ist es, den Tagesablauf realistisch zu planen, Prioritäten zu setzen und Reserven für Unvorhergesehenes einzuplanen. Damit lassen sich Zeitdruck und Überforderung verringern. Die ALPEN-Methode ist nur eine von vielen Möglichkeiten, Stress zu begegnen. Welche Strategie am besten geeignet ist, hängt von den individuellen Bedürfnissen und Arbeitsbedingungen ab.

 

Organisierter Stress – was tun, wenn die Arbeitssituation belastet?

Oft tritt Stress im Arbeitskontext auf. Mit dem Wandel der Arbeitswelt, der fortschreitenden Digitalisierung und in Zeiten von ständiger Erreichbarkeit verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeitszeit und Privatleben. Auch Arbeitsintensität, Arbeitszeiten und das Miteinander unter Kolleginnen und Kollegen haben Einfluss auf den persönlichen Stresspegel.
Wie in einem Unternehmen die Zusammenarbeit organisiert wird, kann darüber bestimmen, wie viel Arbeitsstress die Mitarbeitenden empfinden. Dabei können manche Arbeitsbedingungen den Stress erhöhen, andere können dabei helfen, den Stress zu verringern. Es reicht nicht aus, nur darauf zu schauen, wie die einzelne Person mit Arbeitsanforderungen zurechtkommt. Vielmehr müssen Abläufe ganzheitlich betrachtet und bewertet werden. Entscheidend hierfür ist die psychische Gefährdungsbeurteilung: Sie soll Arbeitsanforderungen, die zu psychischen Stressreaktionen führen können, identifizieren und geeignete Maßnahmen vorschlagen, um diese zu reduzieren.

 

Was müssen Arbeitgeber *innen tun?

Egal ob Führungskraft oder Mitarbeiter *in: Stress bei der Arbeit ist allen ein Begriff. Arbeitgeber *innen stehen in der Pflicht, nicht nur Sicherheitsmaßnahmen für physische Gefahren zu implementieren, sondern auch Strategien zur Unterstützung der mentalen Gesundheit zu entwickeln und psychische Belastungen am Arbeitsplatz zu reduzieren.
Seit 2013 sind psychische Gefährdungsbeurteilungen (GBpsych) gemäß ArbSchG § 5 im Arbeitsschutzgesetz verankert. Das bedeutet, dass Arbeitgeber *innen dazu verpflichtet sind, eine Beurteilung zur Ermittlung der erforderlichen Arbeitsschutzmaßnahmen in ihren Unternehmen durchzuführen. Bei Bedarf müssen sie angemessene Maßnahmen entwickeln und umsetzen sowie deren Wirksamkeit überprüfen.
Wichtig ist dabei zu beachten, dass psychische Gefährdungsbeurteilungen sich nicht auf die individuelle Diagnostik konzentrieren, sondern vielmehr auf die Arbeitsumgebung und -gestaltung als Ganzes. Sie sind als fortlaufender Prozess im Unternehmen zu verstehen.
Folgende Tipps gegen Stress am Arbeitsplatz schlägt die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) Arbeitgeber *innen vor, um die eigene Gesundheit und die Gesundheit der Mitarbeiter *innen zu fördern:

Mitarbeitende und ihre Leistungen wertschätzen
Ausreichende Pausen einrichten und diese richtig nutzen
Eigenes Verhalten reflektieren und zur Selbstreflexion ermutigen
An persönlichen Werten orientieren, statt die anderer zu interpretieren
Unterstützung annehmen – auch als Führungskraft
Unnötige Meetings vermeiden
Delegieren optimieren

 

Auf was können Arbeitnehmer *innen achten?

Arbeitnehmer *innen sollten sich natürlich auf die Vorschläge und Maßnahmen ihrer Vorgesetzten einlassen. Parallel dazu können Mitarbeitende ihre Gesundheit schützen, indem sie die Signale und Stressoren rechtzeitig erkennen, ernst nehmen und ihnen vorbeugen.

Ein paar Tipps, wie Arbeitnehmer *innen Stress reduzieren können, sind:

Achtsam und ausgiebig Pausen machen
Gesunde Gewohnheiten etablieren
Lernen, „Nein“ zu sagen und eigene Grenzen zu respektieren
Resilienz stärken und Erfolge festhalten
Kommunikation und soziale Unterstützung suchen
Betriebliche Gesundheitsangebote nutzen
Prioritäten setzen und managen

Die 7 Säulen der Stressresilienz: Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientiertheit, Bindungen / Netzwerke, Selbstfürsorge, Verantwortung übernehmen, Positive Zukunftsplanung

 

EAP – Employee Assistance Program

Stress kann krank machen. Für Betroffene kann Stress im schlimmsten Fall den Abschied vom Berufsleben bedeuten. Keine schöne Aussicht – weder für Angestellte noch für Arbeitgebende. Fakt ist: Gesunde Mitarbeiter *innen sind zufriedener, motivierter und leistungsfähiger.
Ein EAP - Employee Assistance Program kann Führungskräfte und Mitarbeitende bei der Umsetzung gesetzlicher Vorgaben im Bereich der psychischen Gesundheit unterstützen und gleichzeitig helfen, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit im Unternehmen langfristig zu verbessern.
Das EAP ist eine Maßnahme zur Betrieblichen Gesundheitsförderung – eine ganzheitliche und präventive Beratung zum Thema psychische Gesundheit für Unternehmen und Mitarbeitende. Gleichzeitig bietet es verschiedene Kampagnen und Schulungen für Führungskräfte und Mitarbeiter *innen, die sich mit den Themen mentale Gesundheit und Corporate Health beschäftigen. Die Inhalte sind leicht verständlich, lösungsorientiert und praxisnah und haben das Ziel, das Wohlbefinden im Berufsalltag zu steigern und so Krankheit und Fehlzeiten vorzubeugen. Folgende Themenbereiche können z. B. abgebildet werden:

Sucht am Arbeitsplatz
Konflikte am Arbeitsplatz
Stressmanagement
Selfcare
Organisation am Arbeitsplatz
u. v. m.

Darüber hinaus gibt es im Rahmen eines EAPs wissenschaftlich fundierte Diagnostiktools, um das Wohlbefinden und die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz zu messen.
Mitarbeiter *innen und Arbeitgeber *innen profitieren gleichermaßen von einem Employee Assistance Program.
Wünschen Sie sich mehr Informationen über das EAP für Unternehmen oder für Mitarbeiter *innen? Dann kontaktieren Sie uns gern unverbindlich und lassen Sie sich über unsere Angebote zur Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) informieren.

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