Wieso gibt es Feiertage eigentlich?
Feiertage haben in unserer Gesellschaft eine lange Tradition, sowohl aus kultureller als auch aus gesellschaftlicher Sicht. Sie entstammen in den meisten Fällen einem religiösen oder historischen Kontext.
Was für Auswirkungen Feiertage auf uns haben
• Regeneration und Erholung: Feiertage sind arbeitsfreie Tage, die dem körperlichen und psychischen Ausgleich dienen. Studien zeigen, dass regelmäßige Pausen – insbesondere mehrtägige Erholungsphasen – wichtig sind, um
Stress abzubauen, Burnout vorzubeugen und die Leistungsfähigkeit langfristig zu erhalten.
• Soziales Miteinander: Feiertage ermöglichen es, Zeit mit der Familie, dem Freundeskreis oder auch in Gesellschaft von Mitmenschen zu verbringen (z. B. beim Osterfeuer). Ein Aspekt, der maßgeblich zur psychosozialen Gesundheit beiträgt.
• Kulturelle Identität und Orientierung: Viele Feiertage sind tief im gesellschaftlichen und religiösen Leben verwurzelt. Sie strukturieren für manche Menschen das Jahr und können das Gemeinschaftsgefühl stärken.
Feiertage stellen somit wichtige Erholungszeiten dar, die helfen, Stress zu reduzieren und Erholung zu schaffen. Besonders bei Tätigkeiten mit hoher körperlicher Belastung, emotionaler Beanspruchung oder Schichtarbeit ist dieser Erholungseffekt ein echter Benefit für die Belegschaft.
Feiertagsarbeit: Leider können nicht alle Personen an Feiertagen die Arbeit niederlegen, da es Branchen gibt, in denen immer gearbeitet werden muss. Für die Arbeit an Feiertagen gibt es deswegen aber besonders strenge Regelungen und Vorgaben.
Gesetzliche Grundlagen
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Feiertagsarbeit sind im
Arbeitszeitgesetz (ArbZG) geregelt. § 9 ArbZG verbietet grundsätzlich die Beschäftigung von Mitarbeiter *innen an Sonn- und gesetzlichen Feiertagen. Es gibt jedoch zahlreiche Ausnahmeregelungen, die in § 10 ArbZG aufgeführt sind. Dazu zählen etwa:
• Not- und Rettungsdienste
• Gesundheitswesen (z. B. Kliniken, Pflegeeinrichtungen)
• Verkehrs- und Transportbetriebe
• Energie- und Wasserversorgung
• Gaststätten und Hotellerie
Folgen, die durch Schichtarbeit etc. entstehen können, können sogar noch verstärkt werden. Dazu gehören beispielsweise:
• Gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus
• Erhöhte psychische Belastung (z. B. durch fehlende Freizeitgestaltungsmöglichkeiten oder vermehrte Konflikte durch Ungleichverteilung)
• Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch chronischen Schichtdienst
• Eingeschränkte soziale Teilhabe, z. B. durch fehlende Familienzeit an Feiertagen
Arbeitssicherheit an Feiertagen
Auch aus Sicht der Arbeitssicherheit ist Feiertagsarbeit ein sensibles Thema. Gründe hierfür sind unter anderem:
• Reduzierte Personalbesetzung und dadurch eingeschränkte Sicherheitsmaßnahmen oder erhöhter Stress
• Höhere Unfallgefahr durch Stress, Müdigkeit und Konzentrationsmangel
• Ggf. geringfügigere Erreichbarkeit externer Rettungs- oder Notfalldienste
Daher sollten Unternehmen besonders an Feiertagen auf die Sicherheitsvorkehrungen achten, inklusive angepasster Schichtpläne, klarer Arbeitsanweisungen und ausreichend Pausenzeiten. Vor allem in der
Gefährdungsbeurteilung (GBU) sollte die Feiertagsarbeit Beachtung finden und ggf. sollten notwendige Maßnahmen eingeleitet werden.
Empfehlungen für Unternehmen
1. Transparente Kommunikation über Feiertagseinsätze, mit frühzeitiger Planung.
2. Einsatz von arbeitsmedizinischer und sicherheitstechnischer Beratung bei der Gestaltung von Schichtmodellen.
3. Berücksichtigung individueller Belastungsfaktoren.
4. Kompensation von Feiertagsarbeit durch Zuschläge oder Ersatzruhetage (gesetzlich geregelt).
5. Einbindung der
Fachkraft für Arbeitssicherheit bei der Erstellung von Dienstplänen und bei der Überprüfung der technischen und organisatorischen Maßnahmen.
Fazit zur Arbeit an Feiertagen
Feiertagsarbeit ist in vielen Betrieben unvermeidbar, erfordert aber besondere Sensibilität im Umgang mit Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter *innen. Durch eine arbeitsmedizinisch fundierte Betreuung und eine präventive arbeits- und sicherheitstechnische Begleitung lassen sich Risiken minimieren und die langfristige Gesundheit der Belegschaft stärken.