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04. Dezember 2025

Energie im Arbeitsalltag: Zwischen Powenap und Pillen

Wie ausreichend Schlaf und gesunde Ernährung die Leistung steigern können.

Im modernen Arbeitsalltag ist Leistungsfähigkeit gefragt – oft rund um die Uhr. Zwischen Meetings, Deadlines und ständiger Erreichbarkeit greifen viele Beschäftigte zu schnellen Lösungen: Koffein, Energydrinks oder sogar leistungssteigernden Mitteln.

Doch wie nachhaltig sind diese Strategien wirklich? Studien zeigen: Wer langfristig gesund, konzentriert und leistungsfähig bleiben möchte, sollte auf natürliche Ressourcen setzen – allen voran ausreichend Schlaf und eine ausgewogene Ernährung.
In diesem Blogbeitrag beleuchten wir, warum erholsamer Schlaf und gesunde Ernährung keine „Nice-to-haves“, sondern essentielle Säulen für Leistungsfähigkeit und Arbeitssicherheit sind – und wie Unternehmen dabei unterstützen können, ein gesundes Energielevel ihrer Mitarbeitenden zu fördern.

 

Leistungsfähigkeit erhalten und fördern

Wussten Sie, dass die Arbeitsmedizin ein präventivmedizinisches Fachgebiet ist? Sie verfolgt vor allem das Ziel, individuelle Risikofaktoren von Arbeitnehmer *innen frühzeitig zu erkennen und gesundheitskonformes Verhalten durch Aufklärung, Beratung und Schulungen zu fördern. So trägt die Arbeitsmedizin entscheidend dazu bei, dass Mitarbeitende dauerhaft gesund, leistungsfähig und motiviert im Arbeitsalltag bleiben. Prävention schafft somit die Basis, um Krankheitsausfälle zu reduzieren und die individuelle sowie betriebliche Produktivität nachhaltig zu sichern.
Die eigene Gesundheit und Leistungsfähigkeit sollte aber auch selbstständig erhalten und gefördert werden. Die wichtigsten Faktoren für Gesundheit sind regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf.
Aber was, wenn ein stressiger Alltag, Unverträglichkeiten oder Essgewohnheiten eine ausgewogene Ernährung erschweren? Viele Menschen greifen dann zu Nahrungsergänzungsmitteln. Doch wie sinnvoll sind sie wirklich?

 

Nahrung, Nahrungsergänzungsmittel, Arzneimittel – was ist eigentlich der Unterschied?

Im Alltag begegnen uns die Begriffe Nahrung, Nahrungsergänzungsmittel und Arzneimittel immer wieder. Der Verständlichkeit halber möchten wir sie hier noch einmal kurz erklären: Nahrung umfasst alle Lebensmittel, die unseren Körper mit Energie und Nährstoffen versorgen – also das, was wir täglich essen und trinken.
Nahrungsergänzungsmittel sind Produkte, die gezielt bestimmte Vitamine, Mineralstoffe oder andere Nährstoffe enthalten und die normale Ernährung ergänzen sollen. Sie dienen dazu, mögliche Versorgungslücken auszugleichen, sind aber kein Ersatz für ausgewogene Ernährung.
Arzneimittel hingegen sind speziell entwickelte Medikamente, die Krankheiten heilen, lindern oder verhindern sollen und eine strenge Zulassung sowie Überwachung durch Gesundheitsbehörden benötigen. Während Nahrung und Nahrungsergänzungsmittel vor allem die Gesundheit unterstützen (können), haben Arzneimittel eine therapeutische Wirkung und dürfen nur bei Bedarf und unter bestimmten Bedingungen eingesetzt werden.

 

Nahrungsergänzungsmittel: Eigenverantwortung und Aufklärung

Nahrungsergänzungsmittel sind Lebensmittel, die in konzentrierter Form – zum Beispiel als Tabletten oder Kapseln – Vitamine, Mineralstoffe oder andere Nährstoffe enthalten und die normale Ernährung ergänzen. Im Gegensatz zu Arzneimitteln dürfen sie keine heilende Wirkung haben. Übliche Nahrungsergänzungsmittel sind zum Beispiel:

Vitamine (z. B. Vitamin D, Vitamin C, Vitamin B12)
Spurenelemente (z. B. Zink, Eisen, Jod)
Mineralstoffe (z. B. Calcium, Magnesium, Kalium)
Aminosäuren
Ballaststoffe

In Deutschland unterliegen sie speziellen lebensmittelrechtlichen Regeln, die in der Verordnung über Nahrungsergänzungsmittel (NemV) festgelegt sind. Für den Verkauf ist keine Zulassung nötig, aber Hersteller müssen die Vorschriften selbst einhalten.
Bevor ein Produkt auf den Markt kommt, muss es beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) angezeigt werden. Das BVL prüft die Anzeige formal und leitet sie an die zuständigen Behörden weiter, was eine bessere Kontrolle der Produkte ermöglicht.
Nahrungsergänzungsmittel können eine sinnvolle Ergänzung zur Ernährung sein, sind aber kein Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung. Der Umgang mit ihnen muss stets verantwortungsvoll und bewusst sein, denn eine falsche oder übermäßige Dosierung kann, ähnlich wie bei Arzneimitteln, gesundheitsschädlich sein.  
Neben einer ausgewogenen und gesunden Ernährung ist ein wichtiger Faktor für eine hohe körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit im Alltag ausreichend Schlaf.

 

Schlaf gut: Was ist eigentlich Schlafhygiene?

Schlafhygiene bezeichnet Verhaltensweisen und Umgebungsbedingungen, die einen gesunden, erholsamen Schlaf fördern. Sie umfasst alle Maßnahmen, die helfen, leichter einzuschlafen, durchzuschlafen und morgens erholt aufzuwachen.
Typische Elemente guter Schlafhygiene sind:

Feste Schlafenszeiten: Jeden Tag möglichst zur gleichen Zeit ins Bett gehen und aufstehen – auch am Wochenende.
Schlaffördernde Umgebung: Ruhiges, dunkles, kühles Schlafzimmer (ca. 16–18 °C), bequeme Matratze und keine störenden Geräusche oder Lichtquellen.
Verzicht auf Schlafstörer: Koffein, Nikotin, Alkohol und schwere Mahlzeiten am Abend meiden.
Abendliche Rituale: Entspannende Routinen wie Lesen, Musik hören oder ein kurzer Spaziergang helfen beim Abschalten.
Bildschirmzeit begrenzen: Mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen auf Smartphone, Tablet und Laptop verzichten – das blaue Licht kann die Melatonin-Produktion

(Melatonin ist ein Hormon, das eine wichtige Rolle im Schlaf-Wach-Rhythmus spielt) hemmen.
Gute Schlafhygiene ist besonders wichtig zur Vorbeugung von Schlafstörungen und zur langfristigen Erhaltung von Konzentration, Leistungsfähigkeit und psychischer Gesundheit – auch im Arbeitsalltag.

 

Weitere Faktoren, um die Leistung zu steigern

In der heutigen Arbeitswelt stehen Unternehmen unter hohem Druck, immer effizienter und leistungsstärker zu werden. Das spüren auch die Mitarbeitenden und Führungskräfte, von denen häufig überdurchschnittliches Engagement und konstant hohe Leistung erwartet werden. Doch wer dauerhaft über seine Grenzen geht, riskiert langfristig das Gegenteil: Die eigene Leistung nimmt ab, man wird unkonzentriert, macht häufiger Fehler, fühlt sich erschöpft und reagiert schneller gereizt – was sich auch negativ auf das Team auswirken kann.
Übermäßiger Einsatz bringt also auf Dauer niemandem etwas – weder den Beschäftigten selbst noch dem Unternehmen. Denn um dauerhaft leistungsfähig zu bleiben, braucht unser Körper regelmäßige Erholung. Nur wenn Belastung und Entlastung im Gleichgewicht sind, können wir langfristig produktiv bleiben. Dafür ist es wichtig, im Alltag aktiv Phasen der Regeneration einzuplanen – sei es in der Freizeit oder direkt während des Arbeitstags.
Erholung bedeutet nicht Stillstand, sondern eine gezielte Investition in die eigene Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Ideale Regeneration besteht aus mehreren Bausteinen:

Ausreichend Schlaf
Regelmäßige Pausen
Entspannungsmomenten
Bewegung
Gesunder Ernährung
Gutes Arbeitsklima

Wer diese Elemente regelmäßig in seinen Alltag integriert, bleibt nicht nur leistungsfähig, sondern beugt auch Überlastung und Burnout wirksam vor. Unternehmen können ihre Mitarbeiter *innen zum Beispiel mithilfe eines Employee Assistance Programs (EAP) zu den oben genannten Themen schulen. EAP-Kampagnen beschäftigen sich neben Stressprävention, Sucht und Konflikten auch mit Selfcare, Selbstorganisation und der eigenen Arbeits- und Leistungsfähigkeit.

 

Fazit zu Nahrungsergänzungsmitteln und Schlahygiene

Langfristige Leistungsfähigkeit entsteht nicht durch ständiges „Höher, schneller, weiter“, sondern durch ein gesundes Gleichgewicht aus Belastung und Erholung. Ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung, bewusste Pausen und Bewegung sind keine Luxusfaktoren – sie sind die Grundlage für körperliche und geistige Gesundheit im Arbeitsalltag. Nahrungsergänzungsmittel können unterstützend wirken, ersetzen aber keine gesunde Lebensweise. Wer auf seine Regeneration achtet, bleibt konzentriert, motiviert und belastbar – und davon profitieren nicht nur die Beschäftigten selbst, sondern auch die Unternehmen. Präventive Angebote wie EAPs können hier eine wichtige Unterstützung bieten.

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